Litauen ist die wahre Autonation - das stellt die "Auto-Presse" heute fest. Nein, nicht weil in den litauischen Medien umfangreich über die Frankfurter Automesse IAA berichtet wird. Auch nicht, weil heute eigentlich ein europäischer autofreier Tag sein könnte. Es ist eine europaweit vergleichende Statistik über die Personenbeförderung im Inland, die auch beim Statistischen Bundesamt zitiert wird.
Demnach sind es 91% aller Fahrten, die in Litauen mit dem Auto gemacht werden (Deutschland 85%, Lettland 81%, Estland 79%). Auch wenn offenbar weder die Straßenbahnen in diese Statistik nicht mit einfließen, noch die touristischen Fahrten - es scheint etwas ganz besonderes zu sein, in Litauen ohne Auto zu leben. Da stört die Tatsache nicht, dass Litauen auch bei der Unfallstatistik ganz weit vorn liegt.
Soviel als Nachruf auf den angeblich autofreien Tag. Noch schnell ein Blick in den litauischen Teil der "European Mobility Week", die stolz 14 teilnehmende Regionen aus Litauen ausweist, um die umweltfreundlicheren Transportweisen fördern möchte. Aber dazu bedarf es offenbar wenig, denn konkrete Verbesserungen weist hier niemand aus. Mal ist es ein Fahrradausflug (Klaipeda), ein Fahrradslalom (Palanga), nordic walking an Schulen (Kedainiai), oder öffentliche Fahrradausleihe (Šiauliai). Seltsam nur, dass sich diese ruhmreichen Aktivitäten kaum in der Internetdarstellung der betroffenen Städte spiegeln. Na ja, ist ja auch schon wieder vorbei, der autofreie Tag. Immerhin prägen Fahrraddemos ab und zu das Stadtbild - nicht nur in Vilnius - wie dieses Bild aus Šiauliai zeigt.
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