24 Januar 2005


Sanddünen auf der Kurischen Nehrung

Litauen & Ostpreußen

Können Deutsche der ehemaligen Gebiete Ostpreußens, Russen der Region Kaliningrad, und Litauer gemeinsam konstruktiv an Zukunftsperspektiven arbeiten?
Das Verhältnis ist kein einfaches. Deutsche des ehemaligen Ostpreußen trauern um die verlorene Möglichkeit, in ihrer Heimat bleiben zu dürfen - der verbrecherische Angriffskrieg Hitlers und seine Folgen betrog viele Menschen um ihr mühsam erarbeitetes Lebenswerk.
Für viele Russen, die nach dem 2.Weltkrieg in der Region neue Heimat und Arbeit fanden, hat die mühsame Aufbauarbeit immer noch keine stabile Grundlage. Litauer der Region des ehemaligen Memellands, der Kurischen Nehrung, oder der Region am Nemunas (deutsch Memel genannt), sind ihrerseits stolz auf die jahrhundertelang litauisch geprägten kulturellen Traditionen. Und dann sind es noch die kurischen Fischer, oder die Liven ....
Die Region zwischen Königsberg / Kaliningrad und Litauen ist nicht nur landschaftlich sehr schön, sondern auch kulturhistorisch sehr interessant.

Ostpreußisches Landesmuseum skandalös
Statt zukunftsorientierter Konzepte, verbeißen sich leider immer wieder Funktionäre ostpreußischer Landsmannschaften in ideologischen Wagenburgen.
Jüngster Fall sind die Turbulenzen um das ostpreußische Landesmuseum im niedersächischen Lüneburg. Eigentlich wurde dort immer wieder recht anschaulich und vor allem sachlich über Natur, Kultur und Menschen im einstigen Ostpreußen informiert. Viele Ausstellungen, auch mit Leihgaben aus den baltischen Staaten, musikalische Darbietungen aus Lettland sowie Vorträge über Lüneburgs Partnerstadt Tartu haben dazu beigetragen - ein Verdienst, das vor Dr. Ronny Kabus zukommt - so sehen es viele der Besucher und Unterstützer der Einrichtung.
Kabus plante zuletzt, das Museum um eine baltische Abteilung in einem Extra-Gebäude zu erweitern und sich etwas vom ausschließlich ostpreußischen Bezug zu lösen.
Nun betreiben aber die ostpreußischen Landsmannschaften seine Entlassung. Warum? Die Gründe sind schwer nachvollziebar, haben aber offensichtlich mit einer schriftlichen Stellungnahme zu tun, die Dr. Kabus gegenüber der Enquete-Kommission "Kultur in Deutschland" abgegeben hatte.
Freunde und Förderer des Museums, welche die Arbeit von Dr. Kabus sehr schätzen, haben eine Unterschriftenaktion zu seiner Unterstützung und eine eigene Internetseite gestartet:
http://www.zukunft-ostpreussenmuseum.de

Dort gibt es auch näheres zur Person Dr. Kabus (http://www.zukunft-ostpreussenmuseum.de/zur_person/index.html) sowie weitere Hintergrundinformationen (http://www.zukunft-ostpreussenmuseum.de/hintergruende/index.html.