Zumindest die Basketball-Fans könnten doch die Gelegenheit mal nutzen, in diesen Wochen der Europameisterschaft mal Litauen zu besuchen. Zwar war von den Vorrundenspielen in Šiauliai auch zu lesen, dass dort Top-Teams wie Spanien auch schon mal vor nur 500 Zuschauern gespielt haben, aber gibt es auch andere Notizen, abseits des rein Sportlichen?
Bei uns ist Basketball Religion - auch den Satz hat man schon etwas zu oft gelesen. Interessanter ist da schon ein Satz aus der FAZ: "Was Brasilien für den Fußball ist, ist Litauen für den Basketball". Oder auch - im selben Beitrag zu finden: "Ein Land will zeigen: hey, uns gibt es auch!"
Ungewöhnliche Alltagserlebsnisse eines EM-Besuchers in Litauen sind dagegen eher bei "Parkettgeschichten" zu lesen - neben der Spielberichterstattung natürlich. Hier berichtet Marcel Friedrich direkt vor Ort, und zunächst einmal von Anreiseschwierigkeiten: Marcel bleibt bei spätabendlicher Ankunft beinahe auf dem Flughafen in Kaunas hängen, und Marcel beschreibt es so, als sei der namentlich genannte "Martynas R." sein unzuverlässiger Betreuer bei einer litauischen Reiseagentur. Dessen Rolle - ob nun eher Organisationschef oder doch Journalistenkollege - bleibt etwas unklar, und so sind die ersten etwas missmutigen Notizen vielleicht eher deutschen Perfektionismusdrang zuzuschreiben.
Interessanter ist da schon, was Marcel aus Šiauliai schildert, nachdem er erstmal ordentlich ausgeschlafen hat. Nun, wie alle die zum ersten Mal in Litauen sind, fällt im die Veränderung der Namen auf: der deutsche Dirk heißt nun Dirkas. Zum zweiten gibt es ironische Bemerkungen über das nicht sehr ausgedehnt vorhandene Nachtleben in Šiauliai - die Bürgersteige werden früh abends hochgeklappt, um 21 Uhr macht die Tankstelle zu: aber immerhin hängen sogar an den Preisschildern der Tankstelle überall Basketballkörbe. Dann ein Schock: beim Versuch, im Supermarkt sich mit alkoholischen Getränken eindecken zu wollen, ist diese Abteilung abgesperrt und unzugänglich. Was ist das? Auch die freundlichen litauischen freiwilligen Helfer wissen keinen Rat. Marcel googelt und findet heraus, dass am 1.September 1993 die sowjetische Armee aus Litauen abzog, und daher der 1.September so eine Art Feiertag sei. "Nur gut, dass dieser Feiertag nicht auf den 18.September (den Tag des Endspiels) fällt!" notiert Parkettblogger Marcel erleichtert.
Zumindest bis morgen - dem entscheidenden Spiel Litauen gegen Deutschland - wird Marcel noch weiterbloggen. Was ihm noch aufgefallen ist in Litauen bisher? Offenbar hat die Kommerzialisierung von touristischen Sehenswürdigkeiten zumindest während der EM Fortschritte gemacht, und Gästen wird am "Hügel der Kreuze" nun erzählt, es wäre Brauch dort erst ein Kreuz zu kaufen um es dann der gewaltigen Sammlung hinzuzufügen. Na ja. Aber Marcel Friedrich versäumt auch nicht zu bemerken, dass ein Ticket der EM unter 30 Euro nicht zu haben ist, und Litauer seinen Informationen nach zwischen 300 und 600 Euro im Monat verdienen. Sein anfänglicher Groll auf Litauen ist inzwischen offenbar differenzierter Betrachtung gewichen. Und ein Dankeschön für die vielen freiwilligen Helfer ist da auch noch drin. Na dann, weiter noch viel Spaß - obwohl eine von beiden Mannschaften, entweder Lietuva oder Dirkas, ab übermorgen anders planen muss ...
NACHTRAG: Na ja, und dann erwischte es leider beide, schneller als erhofft. Aber erstaunlich die Ergebnisse unserer Vorab-Umfrage: die einzigen, die es wagten ein konkretes Team als Europameister vorauszusagen, und nicht auf Litauen schwörten, wählten Spanien ...
Zumindest bis morgen - dem entscheidenden Spiel Litauen gegen Deutschland - wird Marcel noch weiterbloggen. Was ihm noch aufgefallen ist in Litauen bisher? Offenbar hat die Kommerzialisierung von touristischen Sehenswürdigkeiten zumindest während der EM Fortschritte gemacht, und Gästen wird am "Hügel der Kreuze" nun erzählt, es wäre Brauch dort erst ein Kreuz zu kaufen um es dann der gewaltigen Sammlung hinzuzufügen. Na ja. Aber Marcel Friedrich versäumt auch nicht zu bemerken, dass ein Ticket der EM unter 30 Euro nicht zu haben ist, und Litauer seinen Informationen nach zwischen 300 und 600 Euro im Monat verdienen. Sein anfänglicher Groll auf Litauen ist inzwischen offenbar differenzierter Betrachtung gewichen. Und ein Dankeschön für die vielen freiwilligen Helfer ist da auch noch drin. Na dann, weiter noch viel Spaß - obwohl eine von beiden Mannschaften, entweder Lietuva oder Dirkas, ab übermorgen anders planen muss ...
NACHTRAG: Na ja, und dann erwischte es leider beide, schneller als erhofft. Aber erstaunlich die Ergebnisse unserer Vorab-Umfrage: die einzigen, die es wagten ein konkretes Team als Europameister vorauszusagen, und nicht auf Litauen schwörten, wählten Spanien ...
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