Angst vor litauischen Hausärzten in Großbritannien scheinen die britischen Ärzteorganisationen zu haben - so berichtet es auch das Deutsche Ärzteblatt. Großbritannien gehört ja zu denjenigen EU-Mitgliedsländern, die ihren Arbeitsmarkt schon 2004 für die neuen EU-Mitgliedsländer freigegeben haben. Und da laut diesem Bericht die britischen Ärzte zunehmend darauf verzichten, ihre Patienten auch abends und am Wochenende zu versorgen, soll es zunehmend Ärzte aus dem Ausland geben, die auf die britische Insel reisen um genau diesen Service anzubieten. Besonders stark vertreten sollen Ärzte aus Litauen und Polen sein. Bis zu 3.000 Euro kann so ein einziger Wochenend-Einsatz bringen.
Allerdings bietet nicht jeder Arzt individuell so etwas an, sondern es gibt kommerzielle Vertretungsdienst-Organisationen, die das übernehmen. Und dann kommt es dazu, was der britischen Ärzteorganisation Sorgen bereitet: „Viele polnische Hausärzte arbeiten Montag bis Donnerstag in ihrer eigenen Praxis in Polen. Freitag fliegen sie dann nach Großbritannien. Das kann Reisezeiten von bis zu zehn Stunden mit sich bringen“, so ein Sprecher der britischen „Patients Association“ (PA). „Die Ärzte kommen übermüdet an und die Gefahr ist groß, dass sie Fehler machen. Zumal viele nicht sonderlich gut Englisch sprechen,“ so zitiert das Ärzteblatt die Aussagen der Kolleg/innen im britischen Königreich.
Ganz andere Ängste haben Ökonomen offenbar um die Geschäftserfolge nordeuropäischer Banken. Das HANDELSBLATT überschreibt einen entsprechenden Beitrag vom 22.Januar mit "Der Norden zittert". Die Voraussage geht dahin, dass auch die bisher als krisensicher geltenden skandinavischen Banken noch in den Strudel der Bankenkrise geraten könnten. Grund: eine starke Ausrichtung dieser Banken zu Estland, Lettland und Litauen; damit verbunden werden eine möglicherweise zu leichtfertige Kreditvergabe, ein hohes Leistungsbilanzdefizit vor allem in Lettland (-22%) und Litauen (-14%), verbunden mit starken Lohnsteigerungen von bis zu 30%, die rekordhohe Inflation zur Folge hatten. Dem Handelsblatt zufolge mussten die Swedbank 40,5 Millionen Euro an Kreditverlusten in den baltischen Staaten einstecken, die SEB sogar 75 Millionen Euro.
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