Nachdem die großen Banken Westeuropas sich in den vergangenen Jahren, nach langem Zögern, Partner in den baltischen Staaten gesichert haben, wird inzwischen auch versucht, potentielle Kunden mit Informationen über diese Länder zu versorgen. Zudem gibt es ja auch Unternehmer, die sich im Rahmen von Privatisierungen oder Geschäftsteilhaben ein Standbein zum Beispiel in Litauen sichern. Auch die Österreichische Landesbank (OeNB) versorgt ihre Kunden inzwischen mit Zahlen und Fakten über Litauen und stellt fest: Litauen ist dasjenige EU-Mitgliedsland, in dem die Einwohner am wenigsten Spareinkommen zur privaten Verfügung haben.
Die Landesbank stellt in einer Presseerklärung vom 16.10.2006 gleichzeitig heraus, dass Österreich in einigen Ländern Osteuropas inzwischen sogar auf Platz 1 der Direktinvestitionen gelandet ist: in Bosnien, Kroatien, Bulgarien und Slowenien. In Litauen liegt Österreich auf dieser Liste auf Platz 9. Interessant sind auch die Angaben zur Rendite dieser Investitionen: hier liegen mit der höchsten Rendite die Investitionen in Ländern wie Irland und Island vorn. Estland folgt auf Platz 4, Litauen auf Platz 7, Lettland erst auf Platz 9. In der österreichischen Presse (Kurier, Neues Volksblatt, Networld.at, Salzburger Nachrichten) wird ein weiterer Ländervergleich der OeNB zur "verfügbaren Volksvermögen" zitiert. Für die Medien Österreichs scheinen dabei zwar andere Schlagzeilen Vorrang zu haben ("Dänen sind doppelt so reich wie Österreicher"), aber Litauen taucht in dieser Statistik als dasjenige Land auf, das mit nur statistisch 3110 Euro pro Kopf an verfügbarem Geldvermögen in Europa an letzter Stelle liegt. Jedem Niederländer stehen dagegen im statistischen Mittel 93.415 Euro zur Verfügung, jedem Dänen noch 90.580 Euro und jedem Briten 88.573 Euro. In den Niederlanden macht das Geldvermögen insgesamt fast das Dreifache des Bruttoinlandsprodukts des Landes aus. Alles Geldvermögen zusammengerechnet, kommt Litauen nur auf 11 Milliarden Euro und ist auch hier europäisches Schlußlicht.
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