Schlagzeile dieser Tage (MOZ 17.3.): Litauer*innen per Sondertransport ab "nach Hause" |
Krise im Frühjahr? Dann bewerben wir eben den Sommer! (litauische Reisereklame im März 2020) |
Abends um 19 Uhr solle den im litauischen Gesundheitswesen tätigen Menschen applaudiert werden - dazu rief der litauische Radiosender "Zipfm" auf.
Auch Rückflüge für Litauer*innen werden offenbar organisiert - allerdings für die Betroffenen alles andere als kostenfrei. Angeblich sollen sich allein auf der spanischen Insel Teneriffa 6.000 Litauer*innen aufhalten; Rückflüge von dort nach Litauen sollen 500 Euro kosten. (LRT) Die Firma TEZ-Tour kündigte "Repatriierungsflüge" von Amsterdam nach Vilnius für 235 Euro an.
Andere heimkehrenden Litauer*innen erzählten in den litauischen Presse, man habe auf einen "humanitären Korridor" gehofft - also dass heimkehrende Litauer*innen Deutschland und auch Polen durchqueren dürfen. Das sei aber so nicht eingetreten. Hunderte sassen an der polnischen Grenze fest, und wurden schließlich zum Hafen Sassnitz auf Rügen zu einer Überfahrt per Schiff geleitet.
Weniger Schlagzeilen machen heimgekehrte Litauer*innen. Denn nicht alle Nachbarn und Mitbewohner*innen sind offenbar froh, wenn alte Bekannte aus fernen Ländern ins geliebte Litauen zurückkehren: manche erwarten offenbar, dass alle Heimkehrer*innen sich "freiwillig" zunächst in Quarantäne begeben. Die Informationsseite der litauischen Regierung scheint entsprechende Befürchtungen zu bestätigen. Hier lesen sich die akutellen Meldungen in nüchternen Zahlen: drei neue Corona-Kranke in Litauen am 15. März - alle waren kürzlich aus dem Ausland zurückgekehrt. Zwei neue Fälle am 16. März, einer war aus Spanien, einer aus Deutschland zurückgekehrt. Klar ist: ob Staatsbürger*innen, Eu-Bürger*innen oder Ferntourist*innen - die Viruserkrankung läßt sich weder auf Volksgruppen noch auf Altersgruppen beschränken. Die Maßnahmen der litauischen Regierung gelten zunächst bis zum 31. März.
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