Das neue Kabinett Kubilius stellte sich kürzlich im litauischen Parlament vor (Foto: LRT). Die internationale Öffentlichkeit bekam es schon einige Tage vorher mit: zwischen all den schwarzen Anzügen glänzt ein einziger Farbtupfer: Rasa Juknevičienė ist die einzige Frau in der neuen litauischen Ministerriege. Sie gebietet über einen vorwiegend männlich dominierten Bereich: das Militär.
Als Russland die Aufstellung eigener Kurzstreckenraketen im Gebiet von Kaliningrad ankündigte, und dies als Antwort auf die US-Raketenpläne in Osteuropa begründete, wurde Juknevičienė schon in der internationalen Presse mit der Forderung nach einem Verteidigungsplan der NATO zitiert (Die Presse, 9.11.08, Frankfurter Rundschau 6.11.08). Eins ist unbetritten: beim Thema NATO hat die neue Ministerin und ehemalige Kinderärztin Erfahrung. Bereits 1996 wurde sie Vorsitzende einer litauischen Pro-NATO-Vereinigung, so schreibt sie auf ihrer eigenen Homepage zu ihrem Lebenslauf. Seit 1999 wirkte sie dann in zwei litauischen parlamentarischen Komittees zu NATO-Fragen mit, im litauischen Parlament als Mitglied des Komittees für Sicherheits- und Verteidigung.
Allein auf der auch in Litauen gern in den Medien genutzten Umfrageskala nach den beliebtesten Politiker/innen taucht Juknevičienė bisher noch nicht in führenden Positionen auf. Dort ist die gegenwärtige EU-Kommissarin Dalia Grybauskaitė an führender Stelle genannt - auch als Kandidatin für kommende Präsidentschaftswahlen (LRT 12.10.08).
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