06 März 2010

Litauisch Frühstücken, Osteuropa in den Genen

Litauens Mittel gegen die Kälte
Nicht selten ist über Litauen in der deutschsprachigen Presse Seltsames zu lesen. Auch die Essgewohnheiten der Engländer sind oft eher Gegenstand mitleidigen Lächelns.
Aber ein litauisches Frühstück als Mittel gegen die Kälte? Das meinte zumindest ein deutschsprachiges Presseportal in dieser Woche (PR Presse). Grund: Da in Litauen das Frühstück "gekocht" würde, sei es besser geeignet zum Überstehen kalter Wintertage (im Gegensatz zu Müsli mit "kalter" Milch, oder Brot und Brötchen).
Also: von Litauen lernen, heißt offenbar das Frieren vergessen. Solange man noch eine warme Mahlzeit am Tag hat.

Osteuropa in den Genen
Da war der "Vorwärts", das Parteiblatt der deutschen SPD, mal schnell. Noch bevor der von den deutschen Öffentlich-Rechtlichen eingekaufte Stefan Raab seine Nachwuchs-Sternchen durch alle Achtel-, Viertel- und Halbfinals gebracht hat, entdeckt das "als Zentralorgan gegründete Blatt" (so die Selbstdarstellung) im Vorwärts-Blog "modernes Musiktheater mit politischem Anspruch". Wo? Beim litauischen Sieger der Vorentscheidung "ein Lied für Oslo" (also der Eurovision). Wer möchte, kann es auf Youtube selbst nachempfinden: ist das nun "Klamauk mit Plastikinstrumenten", oder "ein Touch von politischem Straßentheater" (wie der Autor des Vorwärts-Blogs, Martin Schmidtner, meint).
Dankbar können wir Schmidtner sein, der uns schon mal einige Zeilen dieses Songs ins Deutsche übersetzt liefert:
Ihr solltet uns eine Chance geben, wir sind doch Opfer der Verhältnisse,
haben die Roten und zwei Weltkriege überlebt.
Ja, Sir, wir sind legal, auch wenn wir nicht ganz so legal wie Sie sind.
Nein, Sir, gleich sind wir nicht, auch wenn wir beide aus der EU sind,
wir bauen Ihre Häuser und waschen Ihr Geschirr,
halten Sie Ihre Hände ruhig weich und sauber,
aber eines Tages werden Sie erkennen, dass Osteuropa in Ihren Genen ist.
Steh auf und tanze mit mir……


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