12 Februar 2017

Beautiful - ist Litauen wirklich real in Litauen?

Es ist Aufgabe der Tourismusindustrie, schöne Bilder zu produzieren. Doch angesichts der aktuellen Schlagzeilen rund um die touristische Werbekampagne für Litauen könnten auch dem Betrachter bei manchen Motiven Zweifel kommen.
Ein Eisfischer - aber ist es wirklich Litauen? Wenn die Pressemeldungen stimmen, könnten es vielleicht auch Fotos von Landschaften außerhalb Litauens sein - die bisherige Leiterin der "Real is Beautiful" (Echt ist schön), Jurgita Kazlauskiene, musste kürzlich genau wegen solcher Verdächtigungen ihren Rücktritt einreichen (Wochenblatt, Standard).

Vielleicht aus Geldmangel hatte man sich Fotodatenbanken bedient, so vermutet das Schweizer Fernsehen. Die Nachricht von den touristischen "Fake-News" aus Litauen scheint sich europaweit schnell verbreitet haben (siehe auch: BBC), auch in Ländern wie Norwegen, die Fotos aus ihren eigenen Ländern als angebliches "Litauen" wiedererkannten (norwegischer Rundfunk NRK). Eigentlich gilt ja - gerade zur Zeit der wichtigen touristischen Frühjahrsmessen - der Grundsatz "bad news are good news" (Hauptsache es berichtet jemand über uns); in diesem Fall darf das aber bezweifelt werden. Die neue Kampage war erst im vergangenen Oktober neu gestartet worden.

Aber wie die Online-Ausgabe des "Merkur" zeigt, ist "lachen über Litauen" auch nicht so leicht, wenn man Litauen gar nicht kennt - die Redaktion dieser in München erscheinenden Zeitung traut Litauen immerhin zu, dass dort die Berge "nur" 3000 Meter hoch sind.


Also, vielleicht kann eine neue Touristikchefin aus der ganzen Aufregung doch noch etwas Positives machen: Lachen über Litauen, und mit den Litauern - und wenn, dann aber richtig!

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