29 Dezember 2007

Neues Jahr, neuer Pass

Zum 1.Januar 2008 wird Litauen neue Reisepässe einführen, um sich weiter an existierende EU-Standards anzupassen; dies kündigte Innenminister Regimantas Ciupaila im Rahmen einer Presseinformation an.
Äußerlich neu ist vor allem die Farbänderung: nicht mehr grün, sondern einheitlich EU-burgunderrot.
Foto: Gediminas Savickius

Dem Innenministerium zufolge werden in Litauen pro Jahr etwa 200.000 Passdokumente neu ausgestellt. Natürlich wird auch diese Änderung wieder einmal unter anderem damit begründet, es Passfälschern schwerer machen zu wollen. Seit dem 1.Januar 2003 sind in Litauen bereits Identitätskarten eingeführt (entsprechend den deutschen Personalausweisen).


Die erstmalige Einführung von allgemeinen Passdokumenten auf litauischem Gebiet soll übrigens auf die deutsche Besetzung im Ersten Weltkrieg zurückzuführen sein, darauf weist auch ein Beitrag in "Lithuania in the world" hin. Die Deutschen hätten damals verlangt, dass alle Einwohner ständig einen Pass bei sich tragen. Das war 1915-17, aber als Litauen 1918 wieder unabhängig wurde, war einer der ersten Maßnahmen litauische Pässe einzuführen. Interessante Informationen zu den Passvorschriften der damaligen Zeit versammelt auch das Portal "JewishGen" (siehe Abbildung)

Deutschland und Litauen haben seit 1990 wieder gute freundschaftliche Beziehungen erreicht. An historische Parallelen erinnert aber auch, dass auch die aktuell gültigen litauischen Pässe in der Bundesdruckerei in Berlin produziert werden.

Infoseiten:
Passbehörde des litauischen Innenministeriums

Infoseite zu Litauen in der EU

Übersicht zu allen noch gültigen litauischen Passdokumenten (ÖFFENTLICHES ONLINE‑REGISTER ECHTER IDENTITÄTS- UND REISEDOKUMENTE - PRADO), allerdings noch ohne die neue ab 2008 gültige Variante

Infos der Bundesdruckerei Berlin
- zum E-Pass-Upgrade
- zur Produktion von litauischen Führerscheinen
- zu Reisepass-Lesegeräten für Grenzbeamte

08 Dezember 2007

Iki, Iki - bye bye ...

Mit einem freundlichen "Iki" ("Hallo" - oder auch "bis zum nächsten Mal") - so begrüßen und verabschieden die gleichnamigen Kettenglieder dieser litauischen Supermärkte ihre Kunden. Die geschäftlichen Verflechtungen mit Deutschland wachsen weiter. Sämtliche 2009 Läden in Litauen und auch in Lettland sagen nun "Hallo" zur REWE-Gruppe: Die fünf Einzelhändler Rewe aus Deutschland, Leclerc aus Frankreich, Colruyt aus Belgien, Conad aus Italien und die Schweizer Coop haben gemeinsam die Mehrheit an dem baltischen Unternehmen Iki übernommen. Der Zusammenschluß dieser Fünf unter dem Label "Coopernic" umfasst in 18 Ländern Europas mit 17.500 Märkten einen Gesamtumsatz von über 100 Milliarden Euro. Der Kaufpreis für 80% der IKI-Anteile soll 1 Milliarde Litas (300 Millionen Euro) betragen haben.

Die bisher litauische Kette IKI erwartet im Jahr 2007 einen Umsatz von 635 Millionen Euro, eine Steigerung um 30% gegenüber dem Vorjahr. 7700 Mitarbeiter/innen arbeiten bisher bei IKI, damit ist es die drittgrößte Lebensmittelkette in den baltischen Staaten. 20 Prozent der Anteile werden unverändert von der Eigentümerfamilie Ortiz - den Brüdern George (42), Oliver (40) und Nicolas (36)
aus Belgien - mit ihrer Firma "Baltisches Haus" gehalten, die IKI 1992 gründeten.
Zur deutschen REWE-Gruppe gehören auch die toom-Baumärkte, Penny, ProMarkt, AtlasReisen, DER-Reisebüros, ITS, und Dertour.

Damit findet die sagenhafte Erfolgsgeschichte der Ortiz-Brüder, die 1991 nach Litauen kamen und in zunächst gemeinsam in einer 60qm-Wohnung gelebt haben sollen, einen vorläufigen Höhepunkt.
Auch das Projekt der "In-Your-pocket"-Stadtführer, die inzwischen in 16 verschiedenen osteuropäischen Staaten herausgegeben werden, war eng mit der Geschäftstätigkeit der drei jungen Belgier verknüpft. 1992 wurden die ersten Lebensmittel-Läden gegründet, zu einer Zeit, als in Litauen sogar noch die Reste der Rote Armee stationiert waren.

Die Einzelhandelsketten profitieren vom anwachsenden Konsumbedürfnis, vom Wirtschaftswachtum, und von gestiegenen Löhnen in Litauen. Parallel gibt es allerdings auch erhebliche Preissteigerungen - Grundlage der Profite in dieser Branche. Weiterhin ist die Gesamtzahl der Fläche der größeren Supermärkte stark gestiegen.

Infoseite BusinessLithuania

Pressemeldung der REWE-Group

Beitrag in „Verslo savaitė“ (lit.)

IKI Litauen

Beitrag im "Handelsblatt"

IKI - Vision and values

02 Dezember 2007

Es weihnachtet Litauisch

Einen litauischen Weihnachtsmarkt veranstaltete die Botschaft Litauens in Berlin am 30.November, pünktlich zum 1.Advent. Eine schöne Gelegenheit für Berlinerinnen und Berliner, mal einige der tradionell erzeugten und sehr schmackhaften Backwaren zu probieren (allein schon das dunkle Kümmelbrot ist legendär!), sowie sich mit Kunsthandwerk und Kinderspielzeug aus Litauen bekannt zu machen. Der Verkaufserlös kam der litauischen Sonntagsschule in Berlin zugute.

Wer sich bis zum Abend noch nicht satt gegessen hatte, konnte zur Repräsentanz des Landes Sachsen-Anhalt in Berlin (nur wenige Häuser weiter) herüberwechseln, wo erstmals ein vorweihnachtlicher litauischer Abend veranstaltet wurde. Landwirtschaftsministerin Petra Wernicke aus Sachsen-Anhalt konnte hier auch die litauische Ministerkollegin Prof. Kasimira Danute Prunskiene als Gast begrüßen. Prunskiene erinnerte in einer kurzen Ansprache an Litauens mehrfache erfolgreiche Teilnahme an Messen und Wirtschaftsausstellungen in Berlin, zum Beispiel der Grünen Woche. Der Leiter der Landesvertretung, Dr. Michael Schneider, betonte besonders die vielfältigen wirtschaftlichen Kontakte seines Bundeslandes nach Litauen.
Für musikalische Unterhaltung sorgte ein Akkordeon-Quartett aus Kaunas, und das Bindeglied sowohl zwischen den Generationen wie auch den Kulturen stellte eine Kinder-Modenschau dar.

Ebenfalls am gleichen Tag
e fand ein Treffen des Deutsch-Litauischen Forums statt. Es wurden Erfahrungen ausgetauscht zwischen Mitgliedern, die aus verschiedenen Arbeits- und Tätigkeitsbereichen mit Litauen zu tun haben.


Mehr dazu:
Webseite Litauische Botschaft

Vertretung Sachsen-Anhalts in Berlin

Deutsch-Litauisches Forum